Montag, 7. Februar 2011

Archaeopteryx wird 150

von Reinhold Leinfelder

Im Jahr 2011 gibt es schon wieder einen Evolutionsgeburtstag zu feiern: Archaeopteryx, der Urvogel, selbst etwa 150 Millionen Jahre alt, wurde vor 150 Jahren erstmalig gefunden. Diesen Anlass greifen die Medien bereis auf und berichten wieder verstärktüber den Urvogel. Seit seiner Entdeckung kommt er also aus den Schlagzeilen kaum raus.

  • Im Darwin-Jahr 2009 berichtete ADLD erst einmal, wie Kreationisten den Evolutions-Paradebeleg Urvogel aus "von mysteriösen Fundumständen begleitet" abzuqualifizieren versuchten, aber dabei vergeblich waren (> AdlD). 
  • Dann gab es aber ganz real nicht nur ein Stelldichein der meisten Exemplare in München, sondern insbesondere die überfällige Regelung, das 10. Urvogel-Exemplar dauerhaft für Forschungs- und Ausstellungszwecke zugänglich zu machen (AdlD berichtete hier und hier). 
  • 2010 wurden faszinierende neue Ergebnisse zu den (eher geringen) Flugkünsten von Archie bekannt (> AdlD) und dieses Jahr nun also Jubiläum.
Die neue Archaeopteryx-Münze (von der
Webseite des Bundesfinanzministeriums)

Der Höhepunkt wird die Herausgabe einer 10-Euro-Gedenkmünze Archaeopteryx sein, die am 11. August 2011 ausgegeben wird und online bereits zu bewundern ist, abgebildet ist das bekannteste, das Berliner Exemplar. Außerdem gibt es gleich noch eine Sonderbriefmarke Archaeopteryx 55 Cent, die ebenfalls am 11.8. 2011 herauskommt. Einige Entwürfe gibt es online zu sehen:

Aber die Medien warten nicht bis dahin, hier also ein paar aktuelle Berichte zu Archaeopteryx:

Neue Zürcher Zeitung, 6.2.2011 

Darwins Kronzeuge. Bis heute ist das Fossil des Archäopteryx eines der wichtigsten Beweisstücke der Evolutionstheorie

"Fossilien sind spannende Zeugen der Erdgeschichte, und manchmal ist auch die Geschichte der Funde selbst alles andere als langweilig. Dies trifft besonders auf das wohl bekannteste versteinerte Tier überhaupt zu, den Urvogel Archäopteryx, der 1861, vor genau 150 Jahren, im Solnhofener Plattenkalk gefunden wurde.
Dabei sind es nicht nur wissenschaftliche Aspekte, mit denen Archäopteryx die Fachwelt und Öffentlichkeit gleichermassen in Atem hält. Eine Mischung aus persönlichen Befindlichkeiten, knallhartem Faktenstreit und finanziellen Forderungen hat seit der Entdeckung des Urvogels einigen Wirbel verursacht. Die 10 bekannten Archäopteryx-Exemplare sorgen auch heute immer wieder für Gelehrtenstreit und Schlagzeilen in der Tagespresse, was über einen so langen Zeitraum wohl keiner anderen Tierart gelungen sein dürfte..."(> weiterlesen)


Neue Zürcher Zeitung, 6.2.2011

Gute Geschäfte mit einem Fossil

"Nachdem der erste Fund eines Archäopteryx nach London verkauft worden war, wollten deutsche Zoologen wenigstens das zweite Exemplar im eigenen Land behalten.
Der stolze Besitzer war Ernst Otto Häberlein. Mit dem Verkauf des ersten Archäopteryx hatte bereits sein Vater viel Geld verdient. Die Preisvorstellungen waren auch dieses Mal so horrend, dass die Bayerische Staatssammlung passen musste. Auch die Yale University konnte nicht mithalten, und selbst eine Bittschrift an den Kaiser Wilhelm I. führte nicht zum Erfolg, was den deutschstämmigen Genfer Zoologieprofessor und späteren Nationalrat Carl Vogt zu der Bemerkung bewegte, der Kaiser hätte sich wohl für einen Ankauf entschieden, wenn es sich um ein versteinertes Gewehr gehandelt hätte. Der von Vogt eingefädelte Ankauf für das Genfer Museum platzte zwar, aber immerhin durfte er das Fossil wissenschaftlich beschreiben und dessen erstes Foto publizieren. ..." (> weiterlesen)


Spiegel Online, 6.2.2011

Wie die Natur die Feder erfand

"Wie wurden aus Dinosauriern Vögel? Unter Evolutionsforschern ist die Frage seit Jahren umstritten. Eine zentrale Rolle spielt die Entwicklung der Feder. "National Geographic"-Autor Carl Zimmer über ein Wunderwerk der Natur, das Wissenschaftler bis heute vor Rätsel stellt. ..." (> weiterlesen)


PaloAltoPatch, 26.1.2011

SLAC Scientist Uncovers Secrets of 150 Million-Year-Old Bird

"Using powerful X-rays from Stanford's synchrotron, SLAC National Accelerator Laboratory scientist Uwe Bergmann has analyzed the chemistry within an archaeopteryx fossil and feather and found a unique relation to the modern bird. ..." (> weiterlesen)
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