Sonntag, 4. Januar 2009

Lesenswertes Wissenschaft-Spezial in der FAS vom 4.1.09

Nachdem die Frankfurter Allgemeine Zeitung bereits mitten im Dezember ein Darwin-Spezial anbot (, welches in FAZ-online verfügbar ist und um ältere Artikel ergänzt wurde) und DIE ZEIT in der Silvesterausgabe Darwin mit einer bemerkenswerten Sonderbeilage und einem sehr schönen Seite 1-Bild dankte (ebenfalls z.T. online verfügbar), hat heute die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung noch eins draufgelegt. Im "Wissenschaft-Spezial" gibt es viele sehr lesenswerte Artikel, die jedoch (noch?) nicht frei online erhältlich sind:

In einem erfrischenden Artikel zu "Darwins Finken" weist Richard Friebe erfreulich offen darauf hin, dass sich (leider) jeder seinen eigenen Darwin zurechtbastelt (Zitat "Neben dem Darwin als Genie mit der plötzlichen Einsicht auf den Inseln ist auch ein Ideen klauender Darwin zu haben, auch einer, der ständig an seiner Theorie zweifelt und dazu geprügelt werden muss, sie zu veröffentlichen. Oder wie wäre es mit einem Darwin, der auf dem Totenbett zum Bekenntnis zu Gott als Schöpfer zurückgefunden hat? Oder einem sozialdarwinistischen Darwin?") Ansonsten finden sich spannende Artikel zum heutigen Stand der Evolution. Gut lesbar behandelt werden insbesondere Augenevolution, Genetik, Mutationen, Superorganismen, Koevolution, Selektion und Epigenetik:
  • Finken lügen nicht (von Richard Friebe): Manches an dem, was wir über Darwin zu wissen glauben, ist zu schön, um wahr zu sein. Die Galápagos-Finken zum Beispiel waren ihm ziemlich egal. Trotzdem wurden sie zu Kronzeugen seiner Theorie. >> online-Version vom 5.1.09
  • Beweis mir Darwin (von Jörg Albrecht): Nur wenigen Naturforschern ist es widerfahren, dass ihr Werk in den Rang einer Weltanschauung gehoben wurde. Und nur wenige wissenschaftliche Veröffentlichungen dienten 150 Jahre später noch zur Grundlage von Debatten. Charles Darwin, der Übervater der Biologie, ist in jeder Hinsicht die Ausnahme. Zweihundert Jahre nach seiner Geburt prägt sein Name immer noch die Auseinandersetzung um die wahre Natur des Lebens.
  • Wer Augen hat, zu sehen...: Die Entstehung der Lichtsinnesorgane war beileibe kein Wunder (von Georg Rüschemeyer) >> online-Version vom 9.1.09
  • Spielen mit Molekülen: Der Rohstoff des Lebens ist reine Chemie. Die Evolution hat daraus Information gemacht, die immer wieder neu sortiert wird (von Sonja Kastilan)
  • Schwankendes Glück: Mutationen sind Zufall. Das lässt sich sogar beweisen (von Jörg Albrecht)
  • Alles, was sie geben können: Ameisen dienen ihrem Staat - und damit sich selbst als Teil eines Superorganismus (von Georg Rüschemeyer); >> online-Version vom 6.1.09
  • Die Welt will betrogen sein: Die Koevolution von Pflanzen und Insekten ist eine Erfolgsgeschichte - mit Tücken (von Miriam Ruhenstroth)
  • Formenwahn und Mittelmaß: Wie sich Landschnecken auf den Bahamas vor der Auslese drücken (von Miriam Ruhenstroth)
  • Sex und Verfolgung: Auf Trinidad kann man der Evolution bei der Arbeit zuschauen (von Jörg Albrecht); >> online-Verson vom 6.1.09
  • Erwirb es, um es zu besitzen: DNA ist nicht alles. Manchmal können auch Umwelteinflüsse vererbt werden (von Sonja Kastilan)
  • Ornament ist kein Verbrechen: Wer angibt, hat die besten Partnerchancen (von Richard Friebe)


Aber die Artikel des FAS-Specials sind allesamt empfehlenswert. Bleibt nur zu hoffen, dass Sie die Ausgabe von heute (4.1.09) noch auftreiben oder dass die Artikel noch kostenlos in faz.net freigegeben werden.

Ihr R. Leinfelder

(Nachtrag vom 9.1.09: tatsächlich sind mehrere der o.a. Artikel inzwischen frei als Online-versionen verfügbar, z.T. unter anderer Überschrift und ggf. als verlängerte Version. Die Links wurden oben nachgetragen. Am 9.1.09 schaltete die FAZ auch weitere Artikel zum Thema online, die z.T. früher publizierte Print-Versionen darstellen. Sie finden diese und obige auch
>> hier aufgelistet.

Sie können auch über unten stehendes Clipboard nach diesen Artikeln suchen.

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