Sonntag, 10. April 2011

Evolution und Biodiversität als Comic

Comics und Cartoons erleben nicht nur eine Renaissance, sie sind offensichtlich auch ganz besonders geeignet, um neue Übersetzungswege und neue Interessenten für Wissenschaftsthemen zu finden. Einer der renommiertesten Comiczeichner ist sicherlich Jens Harder. Sein Buch Alpha directions, ein Band einer Trilogie zur Darstellung der Entwicklung der Erdgeschichte und der Evolution, hat Maßstäbe gesetzt, viele Fans fiebern bereits dem nächsten Band entgegen. Alpha directions wurde im Museum für Naturkunde Berlin vorgestellt, die Medien berichteten eifrig, etwa die Berliner Morgenpost (vom 26.5.2010):

"Das Jahrhundertwerk entsteht mit Blick auf den Fußballplatz. Jens Harder beugt sich tief über den Glastisch, wenn er zeichnet, dann taucht er in Epochen mit Namen wie Kryptozoikum oder Känozoikum ein. Und das ist ein gewaltiger Schritt zurück, denn das Känozoikum, die Erdneuzeit, begann vor gut 65 Millionen Jahren. Lange her! Momentan ist Jens Harder mit dem Paläolithikum beschäftigt, der Altsteinzeit, in der der Mensch sich in Wäldern und Savannen herausbildet.
Er stellt dar, wie der Mensch den aufrechten Gang lernt, wie er Nahrung sucht und Werkzeuge entdeckt. Wenn der Zeichner den Stift beiseite legt und hochschaut, sieht er homo sapiens in kurzen Hosen, die im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark trainieren. Alle Menschheitsgeschichte ist zugleich auch Gegenwart. Und umgekehrt.  ..." (> ganzen Artikel lesen).
Eine Rezension mit Bildstrecke aus Alpha directions gibt es auf Spiegel online.
 
Nun hat es auch mich erwischt. Der ebenfalls cartoon-o-phile Illustrator Jan Feindt, der auch das wunderschöne Buch "Tiefsee: Von Schwarzen Rauchern und blinkenden Fischen" von Dagmar Röhrlich (Mareverlag, 2010) illustrierte,  hat nun ein von mir gegebenes Interview zur Bedeutung der Biodiversität zusammen mit Autorin Alexandra Hamann in einen Cartoon umgesetzt. Wer Interesse hat, kann ja mal schauen. Das Museum für Naturkunde ist mit Dinosauriersaal und Biodiversitätswand sehr gut zu erkennen. Meine Person wurde vom Zeichner aus "künstlerischen Gründen" allerdings bewusst deutlich verfremdet. So sollte man auch meinen erhobenen Zeigefinger nicht als zu realistisch betrachten ;-)
Das Cartoon-Interview ist unter dem Namen "Diversity Inaction" auf der US-amerikanischen Cartoon-Movement-Website veröffentlicht und thematisiert insbesondere den Bienentod, der insbesondere in den USA massenhaft auftritt.

(zur aktuellen Diskussion um den massenhaften Bienentod siehe auch Focus online-Artikel)


Buchempfehlung:
"Tiefsee: Von Schwarzen Rauchern und blinkenden Fischen" von Dagmar Röhrlich, mit Illustrationen von Jan Feindt (Mareverlag, 2010)
Rezension u.a. auf NDR

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