Heute einmal in eigener Sache. Basierend auf dem an der Humboldt-Universität durchgeführten Symposium "Streit um Darwin" sind nun die Ergebnisse in überarbeiteter, stark ergänzter und reich bebilderter Form in Buchform erschienen. Das Buch richtet sich insbesondere an Biologie- und Theologielehrer, ist aber auch für alle anderen am Thema interessierten Leser geeignet.
Aus der Verlagsinformation:
Herausgegeben von Horst Bayrhuber, Astrid Faber, Reinhold Leinfelder
Darwin und kein Ende?
Kontroversen zu Evolution und Schöpfung
Die auf Charles Darwin zurückgehende Evolutionstheorie hat die Biologie revolutioniert. Sie wurde seit dem 19. Jahrhundert enorm weiterentwickelt und vielfältig abgesichert, hat aber das menschliche Welt- und Selbstverständnis so nachhaltig beeinflusst, dass sie bis heute Gegenstand heftiger Diskussionen und Kontroversen ist. Von religionsfundamentalistischer Seite wird die Evolutionstheorie abgelehnt; von szientistischer Seite wird sie oft zur Widerlegung des religiösen Glaubens angeführt.
In diesem Buch setzen sich Biologen und Theologen in 12 Beiträgen mit dem Thema „Evolution und Schöpfung“ auseinander, wobei kein Widerspruch zwischen naturwissen- schaftlichen Aussagen zur Evolution und theologischen Aussagen zur Schöpfung gesehen wird. Die lebendigen Kontroversen zu Evolution und Schöpfung, zu Atheismus und Intelligent Design sind auch im Unterricht Thema. Lehrkräfte erhalten in diesem Buch profunde Hintergrundinformationen, wobei auch aktuelle Untersuchungen zu Einstellungen und Vorstellungen von SchülerInnen dargestellt werden. Das umfangreiche Bild- und Textmaterial unterstützt eine fächerverbindende Bearbeitung des Themas.
Die Herausgeber:
Prof. Dr. Horst Bayrhuber ist Biologiedidaktiker und Herausgeber des Schulbuches Linder Biologie. Er war bis 2007 Direktor am IPN in Kiel.
Astrid Faber ist Diplom-Biologin und arbeitet im Bereich Museumspädagogik am Museum für Naturkunde, Berlin.
Prof. Dr. Reinhold Leinfelder ist Paläontologe und Geobiologe an der Humboldt Universität zu Berlin und war bis 2010 Generaldirektor des Museums für Naturkunde, Berlin.
Die Autoren: Roman Asshoff, Horst Bayrhuber, Dirk Evers, Marcus Hammann, Hansjörg Hemminger, Uwe Hoßfeld, Britta Klose, Martina Kölbl-Ebert, Reinhold Leinfelder, Harald Lesch, Martin Rothgangel, Richard Schröder, Annette Upmeier zu Belzen
Textsammlung, mit Texten von Charles Darwin, Ernst Haeckel, Jostein Gaarder, Albert Einstein, Karl Barth, Stephen Jay Gould, Richard David Precht, Tycho Brahe, William Paley, Daniel Dennett, Bertrand Russell, Richard Dawkins, Monika Maron, Genesis, Joseph Haydn, Heinrich Heine und weiteren.
Weitere Informationen:
> Verlagsseite
> Inhaltsverzeichnis (pdf, 444 kb)
> Vorwort (pdf, 1033 kb)
---------------
Korrektur / Update zum Anthropozän (Stand 9. Aug. 2011): Auf S. 33 des Buchs wurde bzgl. des Beginns des Anthropozäns leider nicht exakt formuliert. Korrekt ist, dass mit dem Beginn der menschlichen Kultur die teils sehr starken menschlichen Einflüsse auf die Umwelt begannen. Steffen, Crutzen & McNeil (2007) sprechen hierbei jedoch von präanthropozänen Ereignissen innerhalb des Pleistozäns und Holozäns. Das eigentliche Anthropozän lassen die Autoren erst etwa um das Jahr 1800, also mit dem ersten Industrialisierungsschub beginnen. Dies basiert auf dem Originalvorschlag von Paul Crutzen und Eugene Stoermer (2000) bzw. Paul Crutzen (2002). Allerdings wird der Beginn des Anthropozäns nach wie vor sehr kontrovers diskutiert und ist bislang noch nicht verbindlich festgelegt. So schlug Ruddiman (2003) in einer umfassenden, gut dokumentierten Stellungnahme zu Crutzen & Stoermer (2002) vor, den Anthropozän-Beginn auf mehrere Tausend Jahre (bis zu 8000 Jahre vor heute) zurückzuverlegen (Early Anthropocene sensu Ruddiman). Doughty et al (2010) griffen dies nochmals auf und sehen gute Argumente dafür, den Beginn des Anthropozäns tatsächlich ins Pleistozän zurückzuverlegen. Zur aktuellen Diskussion siehe u.a. Steffen et al. (2011) und Ellis (2011). Weitere Infos zum Anthropozän unter http://en.wikipedia.org/wiki/Anthropocene (Abfrage am 9.8.2011) sowie demnächst unter http://www.anthropocene.de.
Zitierte Literatur:
Crutzen, P. & Stoermer, E. (2000): The 'Anthropocene'". Global Change Newsletter 41, S. 17-18, IGBP ((Royal Swedish Academy of Sciences, Stockholm)
Crutzen, P. (2002) Geology of mankind. Nature 415 (6867): 23. doi:10.1038/415023a
Doughty, C. E.; Wolf, A.; Field, C. B. (2010): "Biophysical feedbacks between the Pleistocene megafauna extinction and climate: The first human-induced global warming?". Geophysical Research Letters 37 (L15703): 1–5. doi:10.1029/2010GL043985.
Ellis, E.C. (2011): Anthropogenic transformation of the terrestrial biosphere. Philosophical Transactions of the Royal Society A: Mathematical, Physical and Engineering Sciences, 369(1938), S.1010 -1035. doi: 10.1098/rsta.2010.0331
Ruddiman, William F. (2003): The anthropogenic greenhouse era began thousands of years ago.- Climatic Change 61 (3): 261–293. doi:10.1023/B:CLIM.0000004577.17928.fa
Steffen, W., Crutzen, P.J. & McNeill, J.R. (2007): The Anthropocene: Are Humans Now Overwhelming the Great Forces of Nature. AMBIO: A Journal of the Human Environment, 36(8), S.614-621. doi: 10.1579/0044-7447(2007)36[614:TAAHNO]2.0.CO;2
Steffen, W., Grinevald J, Crutzen P & McNeill J. (2011): The Anthropocene: conceptual and historical perspectives. Philosophical Transactions of the Royal Society A: Mathematical, Physical and Engineering Sciences, 369(1938), S.842 -867. doi: 10.1098/rsta.2010.0327
----------------
Aus der Verlagsinformation:
Herausgegeben von Horst Bayrhuber, Astrid Faber, Reinhold Leinfelder
Darwin und kein Ende?
Kontroversen zu Evolution und Schöpfung
Die auf Charles Darwin zurückgehende Evolutionstheorie hat die Biologie revolutioniert. Sie wurde seit dem 19. Jahrhundert enorm weiterentwickelt und vielfältig abgesichert, hat aber das menschliche Welt- und Selbstverständnis so nachhaltig beeinflusst, dass sie bis heute Gegenstand heftiger Diskussionen und Kontroversen ist. Von religionsfundamentalistischer Seite wird die Evolutionstheorie abgelehnt; von szientistischer Seite wird sie oft zur Widerlegung des religiösen Glaubens angeführt.
In diesem Buch setzen sich Biologen und Theologen in 12 Beiträgen mit dem Thema „Evolution und Schöpfung“ auseinander, wobei kein Widerspruch zwischen naturwissen- schaftlichen Aussagen zur Evolution und theologischen Aussagen zur Schöpfung gesehen wird. Die lebendigen Kontroversen zu Evolution und Schöpfung, zu Atheismus und Intelligent Design sind auch im Unterricht Thema. Lehrkräfte erhalten in diesem Buch profunde Hintergrundinformationen, wobei auch aktuelle Untersuchungen zu Einstellungen und Vorstellungen von SchülerInnen dargestellt werden. Das umfangreiche Bild- und Textmaterial unterstützt eine fächerverbindende Bearbeitung des Themas.
Die Herausgeber:
Prof. Dr. Horst Bayrhuber ist Biologiedidaktiker und Herausgeber des Schulbuches Linder Biologie. Er war bis 2007 Direktor am IPN in Kiel.
Astrid Faber ist Diplom-Biologin und arbeitet im Bereich Museumspädagogik am Museum für Naturkunde, Berlin.
Prof. Dr. Reinhold Leinfelder ist Paläontologe und Geobiologe an der Humboldt Universität zu Berlin und war bis 2010 Generaldirektor des Museums für Naturkunde, Berlin.
Die Autoren: Roman Asshoff, Horst Bayrhuber, Dirk Evers, Marcus Hammann, Hansjörg Hemminger, Uwe Hoßfeld, Britta Klose, Martina Kölbl-Ebert, Reinhold Leinfelder, Harald Lesch, Martin Rothgangel, Richard Schröder, Annette Upmeier zu Belzen
Textsammlung, mit Texten von Charles Darwin, Ernst Haeckel, Jostein Gaarder, Albert Einstein, Karl Barth, Stephen Jay Gould, Richard David Precht, Tycho Brahe, William Paley, Daniel Dennett, Bertrand Russell, Richard Dawkins, Monika Maron, Genesis, Joseph Haydn, Heinrich Heine und weiteren.
Horst Bayrhuber, Astrid Faber, Reinhold Leinfelder, 2011, Darwin und kein Ende? Kontroversen zu Evolution und Schöpfung. 21,5 x 23 cm, 240 Seiten, vierfarbig, Hardcover, mit Lesebändchen, Friedrich-Verlag (Klett-Gruppe), ISBN 978-3-7800-1078-0 € 27,95
Weitere Informationen:
> Verlagsseite
> Inhaltsverzeichnis (pdf, 444 kb)
> Vorwort (pdf, 1033 kb)
---------------
Korrektur / Update zum Anthropozän (Stand 9. Aug. 2011): Auf S. 33 des Buchs wurde bzgl. des Beginns des Anthropozäns leider nicht exakt formuliert. Korrekt ist, dass mit dem Beginn der menschlichen Kultur die teils sehr starken menschlichen Einflüsse auf die Umwelt begannen. Steffen, Crutzen & McNeil (2007) sprechen hierbei jedoch von präanthropozänen Ereignissen innerhalb des Pleistozäns und Holozäns. Das eigentliche Anthropozän lassen die Autoren erst etwa um das Jahr 1800, also mit dem ersten Industrialisierungsschub beginnen. Dies basiert auf dem Originalvorschlag von Paul Crutzen und Eugene Stoermer (2000) bzw. Paul Crutzen (2002). Allerdings wird der Beginn des Anthropozäns nach wie vor sehr kontrovers diskutiert und ist bislang noch nicht verbindlich festgelegt. So schlug Ruddiman (2003) in einer umfassenden, gut dokumentierten Stellungnahme zu Crutzen & Stoermer (2002) vor, den Anthropozän-Beginn auf mehrere Tausend Jahre (bis zu 8000 Jahre vor heute) zurückzuverlegen (Early Anthropocene sensu Ruddiman). Doughty et al (2010) griffen dies nochmals auf und sehen gute Argumente dafür, den Beginn des Anthropozäns tatsächlich ins Pleistozän zurückzuverlegen. Zur aktuellen Diskussion siehe u.a. Steffen et al. (2011) und Ellis (2011). Weitere Infos zum Anthropozän unter http://en.wikipedia.org/wiki/Anthropocene (Abfrage am 9.8.2011) sowie demnächst unter http://www.anthropocene.de.
Zitierte Literatur:
Crutzen, P. & Stoermer, E. (2000): The 'Anthropocene'". Global Change Newsletter 41, S. 17-18, IGBP ((Royal Swedish Academy of Sciences, Stockholm)
Crutzen, P. (2002) Geology of mankind. Nature 415 (6867): 23. doi:10.1038/415023a
Doughty, C. E.; Wolf, A.; Field, C. B. (2010): "Biophysical feedbacks between the Pleistocene megafauna extinction and climate: The first human-induced global warming?". Geophysical Research Letters 37 (L15703): 1–5. doi:10.1029/2010GL043985.
Ellis, E.C. (2011): Anthropogenic transformation of the terrestrial biosphere. Philosophical Transactions of the Royal Society A: Mathematical, Physical and Engineering Sciences, 369(1938), S.1010 -1035. doi: 10.1098/rsta.2010.0331
Ruddiman, William F. (2003): The anthropogenic greenhouse era began thousands of years ago.- Climatic Change 61 (3): 261–293. doi:10.1023/B:CLIM.0000004577.17928.fa
Steffen, W., Crutzen, P.J. & McNeill, J.R. (2007): The Anthropocene: Are Humans Now Overwhelming the Great Forces of Nature. AMBIO: A Journal of the Human Environment, 36(8), S.614-621. doi: 10.1579/0044-7447(2007)36[614:TAAHNO]2.0.CO;2
Steffen, W., Grinevald J, Crutzen P & McNeill J. (2011): The Anthropocene: conceptual and historical perspectives. Philosophical Transactions of the Royal Society A: Mathematical, Physical and Engineering Sciences, 369(1938), S.842 -867. doi: 10.1098/rsta.2010.0327
----------------
Interessante, konstruktiv-kritische Rezension durch Heinz-Hermann Peitz vom Forum Grenzfragen der kath. Akademie der Diözese Rottenburg (vom 13.8.2011):
AntwortenLöschen"Schon wieder ein Buch über den Evolution-Schöpfung-Streit? In der Tat – und zwar kein schlechtes! Das von den drei Biologen Horst Bayrhuber, Astrid Faber und Reinhold Leinfelder herausgegebene „Darwin und kein Ende? Kontroversen zu Evolution und Schöpfung“ setzt gegenüber vorgängigen Publikationen eigene Akzente und empfiehlt sich schon allein aus diesem Grunde. So grenzen sich die Herausgeber bereits im Vorwort nicht nur vom Kreationismus ab (dazu sehen sich viele Biologen veranlasst), sondern auch wohltuend von den Grenzüberschreitungen der eigenen Zunft (und das findet man selten). Namentlich sind es Richard Dawkins (S. 7), Ulrich Kutschera (18), Ernst Haeckel (19, 62), Eckart Voland (25) und Michael Schmidt-Salomon (25, 32), deren „biologistisch-szientistische“ Auffassungen abgewiesen werden, insbesondere der Versuch, aus der Evolutionstheorie einen Atheismus abzuleiten. Die Existenz eines Schöpfers lasse sich – so die Herausgeber – „mit naturwissenschaftlichen Methoden weder beweisen noch widerlegen“ (7). Nun wäre schon viel gewonnen, wenn man Biologie und Theologie vor Übergriffen der jeweils anderen Disziplin in Schutz nimmt und beiden ihr Eigenrecht zugesteht. Das Buch aber will mehr, indem es anzielt, „zwischen den beiden Fachgebieten eine Brücke zu schlagen“ (7) und dies fachdidaktisch zu begleiten. Ein viertes Kapitel rundet mit einer Textsammlung den Band ab....." > ganze Rezension lesen.
[Das Buch aber will mehr, indem es anzielt, „zwischen den beiden Fachgebieten eine Brücke zu schlagen“]
AntwortenLöschen...und das ist es, was das Buch so erfrischend macht. Natürwisschenschaften und die Theologie können selbstverständlich koexistieren, ohne sich gegenseitig widerlegen zu müssen. Daher war es mir eine Freude, dieses Buch gelesen zu haben und kann es nur jedem empfehlen.